Review: DIE FRAU IN SCHWARZ

Veröffentlicht: 27. April 2012 in Film, Horror, Reviews
Schlagwörter:, , , , ,

 

DIE FRAU IN SCHWARZ (GB 2012)

Regie: James Watkins

Mit: Daniel Radcliffe, Harmon Molly, Sophie Stuckey, Emma Shorey

Freigabe: ab 12 – ungekürzt

 

Story: Arthur Kipps (Daniel Radcliffe) befindet sich in einer schwierigen Lebenssituation. Er hat den Tod seiner Frau noch nicht überwunden, die bei der Geburt seines Sohnes starb und auch finanziell geht es nicht wirklich gut. So bekommt er von seinem Boss die Chance ein altes Haus zu verkaufen, dass seit Jahren leer steht. Doch das Haus birgt ein Geheimnis und auch die Dorfbewohner sind wenig erfreut über die Anwesenheit des Fremden.

Review: Die Hammer Studios sind zurück. Mit Gruselfilmen wie Schloß des Schreckens stand das Studio in den 50ern und 60ern für Kinogrusel der alten Schule. Die Frau in Schwarz schwimmt genau in dieser Tradition mit und das ist gut so. Regisseur James Watkins (Eden Lake) inszeniert den Film gekonnt. Gleich der Opener zu Beginn zeigt auf in welche Richtung Watkins mit dem Film möchte. Das Publikum zu gruseln hat hier höchste Priorität.

Für Daniel „Harry Potter“ Redcliffe ist der Film eine gute Chance eben jenen brilletragenden Zauberlehrling hinter sich zu lassen, was ihm im Großen und Ganze auch gut gelingt. Seine schauspielerische Leistung ist solide, setzt aber auch keine Glanzpunkte. Die Szenerie rund um das altenglische Dorf, der 20er/30er-Jahre wird mit tollen Bildern auf die Leinwand gebracht, so dass die klassisch, englische Spukhausstimmung gut auf den Zuschauer überspringen kann.

Im Spannungsbogen sind allerdings auch einige Schwachstellen auszumachen. So, wird teilweise das Modell „Durch’s Haus schleichen und erschrecken“ etwas arg überstrapaziert und der Film so unnötig in die Länge gezogen, zumal die Grundgeschichte rund um das Haus durchaus interessant, wenn auch nicht originell ist. Leider verstecken sich hier auch wieder so manche Logiklöcher, die aber durchaus zu verschmerzen sind.

Besonders positv ist zu bewerten, dass Die Frau in Schwarz die klassische Gruseltradition auch bis zum Abspann durchhält und man nicht gegen Ende doch noch an der Gewalt- und CGI-Effekt-Schraube dreht. In dieser Konsequenz war ein Film dieses Genres schon lange nicht mehr im Kino zu bestaunen. Einen markanten Soundtrack hielt man offenbar nicht für notwendig, was dem Film nicht sehr zuträglich ist, gehören doch gerade solche Melodien eben zu jenen Gruselfilmen, die sich Watkins‘ Werk zum Vorbild nimmt.

Mit Die Frau in Schwarz ist Eden Lake-Regisseur James Watkins ein Gruselfilm der ganz alten Schule gelungen, der für das entsprechende Genrepublikum demnach auch äußerst sehenswert ist. Zwar bietet er keinerlei Innovation oder sonderliche Originalität, bietet aber über die gesamte Laufzeit unterhaltsames Gänsehautfeeling. Redcliffe zeigt, dass er auch ohne Potterbrille auf der Kinoleinwand weiter machen will, zugleich aber auch, dass er vom Charakterdarsteller noch eine ganze Ecke entfernt ist.

Wertung 7,1/10

Kommentare
  1. 'min Bekker sagt:

    …also wir sind bei dem Film eingepennt … zweimal 😉

Hinterlasse einen Kommentar