Kolumne: DER HORRORFILM ALS LETZTE BASTION DER MÄNNLICHKEIT?

Veröffentlicht: 1. März 2013 in Horror, Sonstige, Special
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Dieser Tage blätterte ich die März-Ausgabe der IG-Metall-Gewerkschaftszeitung durch. Vom Cover bis zum Cartoon auf der letzten Seite, geht es nur um Frauen. Lohn-Ungerechtigkeit, Sexismus-Debatte, Pferdefleischskandal (ihr wisst schon, Wendy und so…). Ich kam also ins Grübeln und überlegte, ob die angestrebte Gleichberechtigung nicht immer mehr eine Demütigung des Mannes darstellt. Und wie hat sich dieser gesellschaftliche Konsens über die Jahre auf den Horrorfilm ausgewirkt…?

Die Rollen sind seit Anbeginn des Horrorfilms klar verteilt: Dümmliche, im Idealfall großbusige Frau flüchtet vor dem männlichen Killer oder Monster, fällt hin, da Frauen grundsätzlich in ihrem Bewegungsapparat unterentwickelt sind, um dann von einer Art Phallus-Symbol-Waffe (Machete, Kettensäge, Riesenmesser) durchbohrt und aufgeschlitzt zu werden. Doch hat dieses Rollenbild nicht bereits erste Kratzer?

In Resident Evil killt Milla Jovovich Armeen von Zombies, sieht dabei aber wenigstens sexy aus. Doch ist das die Regel? Nein, denn bei aller Debatte um die Frauenquote, hat diese den Horrorfilm bisher nicht wirklich erreicht. Denn Frau Jovovich steht in Resident Evil bekanntlich auf der guten Seite. Die böse Seite ist für die bösen Jungs reserviert.

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Doch es gibt eine Rebellin, die mit aller Mühe gegen diese Männerdomäne ankämpft, dabei aber bisher nur Teilsiege erringen konnte. Die Rede ist von America Olivio. Seit sie im Remake zu Freitag der 13. Opfer vom tödlichsten aller Muttersöhnchen, Jason Vorhees gekillt wurde, scheint sie diesem Rollenbild den Krieg erklärt zu haben. Bereits kurz danach stieg sie in Neighbor selbst in die Täterrolle und zeigte uns wozu Frau fähig ist. Doch sie hat noch nicht genug und ist im Remake zu Maniac die Mutter unséres Psycho-Franks und damit zumindest der Ursprung eines ziemlich üblen Killers. Abwarten was da noch so auf uns zu kommt…

Sicherlich hat bereits Kathleen Turner als Serial Mom im Jahre 1993 im Ansatz an unserer heilen Männer-Horrorwelt gekratzt, aber mordete sie aus purer Bosheit? Nein, im Gegenteil, sie passt sehr gut in das klassische Rollenbild und schützt quasi nur ihre Familie.

Eine echte Serienkillerin brachten die Damen noch nicht zu Stande. Klar, im original Freitag, der 13. ist es Jason’s Mutter, die Teenies um die Ecke bringt, aber auch hier fehlt das „Pure Evil“-Gen, denn sie nimmt lediglich Rache für den kleinen Jason, der im Crystal Lake ertrunken ist.

Möglicherweise finden wir die Erklärung im wahren Leben, denn eine wirklich bekannte Serienkillerin fällt mir nicht ein. Keine Charleen Manson und keine Jacky The Ripper. So sind 86% aller Mörder männlich. Von den 14% der weiblichen Mörder töteten rund 82% ein Familienmitglied oder den eigenen Nachwuchs.

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Doch es gibt auch andere Beispiele in der Welt des Films. Ein Musterbeispiel sind Mickey und Mallory Knox, unser Lieblingspaar aus Natural Born Killers.…einträchtig ziehen sie gemeinsam mordend durch die Lande und auch wenn es mal Streit gibt, stehen sie Seite an Seite, wenn es darauf ankommt. Sind nicht genau dies die Parameter aus denen eine perfekte Beziehung zwischen Mann und Frau geschmiedet sein sollte? Also lasst uns die Waffen ausgraben und gemeinsam, Seite an Seite die Kino-Leinwände in Blut tränken…..denn mal ehrlich wen töten Michael Myers, Jason, Freddy und co, wenn es keine Frauen gäbe….??

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