Review: MUM & DAD

Veröffentlicht: 17. Mai 2012 in Film, Horror, Reviews
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MUM & DAD (GB 2008)

Regie: Steven Sheil

Mit: Perry Benson, Olga Fedori, Dido Miles, Toby Alexander

Freigabe: ab 18 – gekürzt (ca. 3 Min)

Story: Die junge polnische Einwanderin Lena lernt bei der Arbeit ihre Kollegin Birdie kennen. Nachdem Lena ihren einzigen Bus nach Hause verpasst, verspricht Birdie, ihr Vater könne sie nach Hause fahren. Bhttps://watchtheshit.wordpress.com/wp-admin/post.php?post=327&action=editei Birdies Familie angekommen, wird jedoch sehr schnell klar, dass diese Familie alles andere als ein normales Leben führt.

Review: Steven Sheil’s Regiedebut Mum & Dad lässt sich am besten als Mischung aus dem klassischen Terrorfilm, wie Texas Chainsaw Massacre und dem modernen Torture Porn bezeichnen. Dabei kommt der Film recht schnell „zur Sache“, was allerdings den Nachteil hat, dass wir kaum Hintergründe zur Hauptdarstellerin erfahren. In Folge dessen hält sich das Mitgefühl beim Zuschauer in Anbetracht der Folgenden Grausamkeiten etwas begrenzt. Überhaupt wurde in der Charakterentwicklung stark gespart, denn auch innerhalb der „Familie“ bleiben am Ende zahlreiche Fragen offen, da der Film nie detailliert auf die einzelnen Rollen eingeht. Hier wäre, angesichts der recht unverbrauchten Geschichte, deutlich mehr drin gewesen.

Die zweite Schäche liegt im Drehbuch, denn der Spannungsbogen hat erhebliche Mängel aufzuweisen. Besonders gegen Ende, als man das „große Finale“ erwartet, geht dann alles plötzlich ganz schnell und ziemlich „unspektakulär“. Auch die vorhandenen Logiklöcher gehen ein gutes Stück über den genreüblichen Durchschnitt hinaus.

Doch es gibt auch Positives zu vermelden. So kommt die Story, wie bereits oben erwähnt, recht unverbraucht da  her und der Film ist mit einem guten und passenden Soundtrack ausgestattet. Die wirklich kranke Atmosphäre des Films ist in weiten Teilen sehr präsent und weiss durchaus zu überzeugen. Hier liegen dann auch die Gründe für die Kürzungen in der deutschen Fassung, die sich weniger auf Gewaltspitzen als auf „kranke Ideen“ konzentrieren. Da wird schon mal mit Hilfe von blutigem Menschenfleisch masturbiert, was die FSK so nicht freigeben wollte.

Überhaupt handelt es sich bei Mum & Dad definitiv um keinen überaus gewalttätigen Horrorfilm. Gorehounds, die sich beispielsweise in Österreich die ungekürzte, deutsche Fassung besorgen, werden unter Umständen enttäuscht sein. Viel mehr lebt der Film von seiner kranken Atmosphäre und den makabren Dialogen. Leider ist auch die deutsche Synchronisation nicht wirklich gut ausgefallen, denn besonders Dad wirkt in der Originalfassung deutlich böser.

Mum & Dad kann durchaus unterhalten, leidet aber stark am schwachen Drehbuch und den Logiklöchern. Dabei fehlen heftigere Gewaltszenen weitestgehend, so dass Splatterfans eher nicht angesprochen sein dürften. Am ehesten zum empfehlen ist Mum & Dad für Freunde des Terrorfilms, die kranke Ideen und Dialoge mögen. Am Ende bleibt der Film aber ein halbgares Vergnügen, der auf Grund seiner Durchschnittlichkeit, schnell in Vergessenheit geraten wird.

Wertung 5,1 /10

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