Im Interview: YAZID BENFEGHOUL

Veröffentlicht: 12. Mai 2012 in News
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Am 9. Juni 2012 geht das Horrofilmfestival Splatterday Nightfever im Saarbrücker CineStar-Kino in die nächste Runde. Hauptfilm ist dieses Mal unter anderem Human Centipede: First Sequence. Grund genug für uns mit dem Macher hinter dem Festival und Herausgeber des Deadline-Magazins, Yazid Benfeghoul zu sprechen.

[WatchTheShit]: Yazid, Du machst das Splatterday ja nicht gerade erst seit gestern. Wann war denn das erste offizielle Splatterday?

[Yazid Benfeghoul]: Das ist eine gute Frage. Das muss 1999 gewesen sein. Wann genau, weiss ich nicht mehr. Wir mieteten damals noch eine Stadthalle und ein separates Soundsystem, stellten selbst die Stühle auf und zeigten fünf Zombiefilme. Ich erinnere mich noch, wie der Hausmeister hinter mir halb grinsend den Kopf schüttelte, als er während Premutos und Braindead durch den Saal lief. Der war kurz vor seiner Pension und hatte sowas noch nie gesehen.

[WTS]: Was war für dich der größte Moment bei einem Splatterday?

[Yazid]: Es gab einige wirklich tolle Momente. Claudio Simonetti eine Live-Performance seiner schönsten Stücke geben zu hören, zum Beispiel oder die zwei Lead-Zombies, Clayton Hill und Sharon Ceccati-Hill, aus dem Original-Dawn of The Dead, live auf der Bühne aus dem Nähkästchen plaudern zu hören und mit ihren über 70 Jahren einen Zombie, vor den Augen des aufgeregten Publikums, mimen zu sehen! Dann natürlich noch eines unserer erfolgreichsten Splatterday-Events, als wir Garden of Love, in Anwesenheit von Bela B., in einem aus allen Nähten platzenden Kino, zeigten. Außerdem der 2-Stunden-Signatur-Marathon von Lloyd Kaufman. Da gibt es wirklich deutlich mehr unvergessliche Momente. Auch Publikumsreaktionen auf einen aussergewöhnlich guten oder schockierenden Beitrag und immer wieder die Stimmung und die Fans selbst, wenn man auch nur mal Klassiker zeigt. Das hat dann schon eine gewisse Wohnzimmer-Atmosphäre nur in einem etwas größeren Kreis.

[WTS]: Du hast dir u.a auch mit deiner Zeitschrift Gory News einen Namen gemacht. Wird es davon weitere Auflagen in irgendeiner Weise geben?

[Yazid]: Gory News wurde zu Grabe getragen und hat, dem modernen Zeitgeist geschuldet, in Deadline einen würdigen Nachfolger erhalten, möchte ich meinen. Gory News war ein Relikt einer Zeit, die ich um nichts in der Welt missen möchte. Aber heute könnte es niemals so weiter existieren, wie es das damals getan hat. Ich habe immer noch einige Ausgaben im Keller, wenn jemand neugierig geworden sein sollte. Aber von den ganz alten Nummern leider nicht mehr. Das sind schon richtige Sammlerstücke, worauf ich sehr stolz bin.

[WTS]: Unter anderem warst du in Beyond The Limits auch selbst vor der Kamera zu sehen. Gibt es Planungen über weitere Rollen, die du übernimmst?

[Yazid]: Ich habe vor längerer Zeit beschlossen nicht mehr vor der Kamera tätig zu sein. Ich habe dennoch stets Spaß, mich an der Planung und Produktion von Projekten zu beteiligen. Aktuell plane ich wieder etwas mit Olaf Ittenbach zusammen. Es soll ein Zombiefilm werden, doch die Finanzierung stellt, nach wie vor, ein Problem dar, so dass es hier zu früh wäre, etwas Definitives zu sagen. Außerdem arbeite ich gerade an einem Kurzfilm, einem Giallo, der sich schlicht und einfach Yellow nennt. Olaf Ittenbach wird hier die FX beisteuern. Er wird sicher auch auf einem Splatterday und auch auf einigen weiteren Festivals gegen Ende des Jahres zu sehen sein.

[WTS]: Das klingt ja ziemlich beschäftigt und durchaus interessant. Nochmal zurück zum Splatterday Nightfever-Festival. Was hat sich, in deinen Augen, für das Splatterday im Positiven, aber auch im Negativen, nach dem Umzug in das Saarbrücker CineStar verändert?

[Yazid]: Klar, man trauert immer der Geburtsstätte hinterher. Wir haben dort viele tolle Stunden verbracht und die Getränke waren etwas erschwinglicher. Dafür verfügen wir nun über bessere und bequemere Sitzgelegenheiten, mehr kino-interne Werbung, günstigere Miete, mehr Initiative des Kinos bzw. der Geschäftsführung und mitunter bessere Bildqualiität.

[WTS]: Yazid, vielen Dank für das interessante Interview.

[Yazid]: Gerne.

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