Kurzportait: Jörg Buttgereit

Veröffentlicht: 26. April 2012 in News, Sonstige
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Ende der 1970er begann ein junger Mann seine ersten Gehversuche als Filmemacher um ein gutes Jahrzehnt später mit provokanten Filmen, wie Nekromantik oder Der Todesking den deutschen Independetfilm, wie kaum ein anderer zu prägen. Die Rede ist natürlich von Jörg Buttgereit.

Über den Regisseur Jörg Buttgereit wurde schon so einiges geschrieben. Die Palette reicht dabei von Schmuddelfilmer bis Filmgenie, doch so genau lässt sich das objektiv gar nicht bewerten. Doch bevor wir über die Vergangenheit berichten, schauen wir doch mal, was Herr Buttgereit heute so treibt, denn als Filmemacher hat er schon seit Jahren nicht mehr von sich hören lassen.

In den letzten Jahren produziert Buttgereit vor allem Hörspiele. Zu den Bekanntesten gehören Sexmonster und Green Frankenstein. Wie die Titel bereits verraten, hat er auch heute seinen Bezug zum Trashfilm nicht verloren. Dabei macht er auch als Theaterregisseur von sich reden. So führte er 2007 in Berlin sein Stück Captain Berlin vs Hitler erfolgreich auf oder zwei Jahre zuvor seine Version der Punkband The Ramones als Musical Gabba Gabba Hey. Ein äußerst vielschichtiger Mann also, der sich tatsächlich schwer kategorisieren lässt.

In einer größeren Öffentlichkeit trat er zum ersten Mal 1987 mit seinem ersten Spielfilm Nekromantik, zwei Jahre nach seinem Kurzfilm Hot Love, in Erscheinung. In den Kreisen der Horrorcineasten fand er schnell seine Fangemeinde, verschreckte die Kritiker aber mit ausufernder Gewaltdarstellung, die er 1991 mit der Fortsetzung Nekromantik 2 noch weiter auf die Spitze trieb.

Zwar waren beide Filme offensichtlich ziemlich günstig inszeniert, zeigten aber auch zu diesem Zeitpunkt bereits Buttgereit’s Hang zu künstlerischer Darstellung. Der Soundtrack, insbesondere zum ersten Teil, haben heute noch Kultstatus. Nach weiteren Filmen, wie Corpse Fucking Art und Schramm – Portrait eines Sexualmörders wagte Buttgereit sogar einen kleinen Schritt Richtung Mainstream und kreierte die Special Effects zur Verfilmung von Ralf König’s Kondom des Grauens. Leider schafften diese es zum Großteil, aufgrund expliziter Gewalt, nicht in die endgültige Kinofassung.

Heute ist Jörg Buttgereit häufig Gast in Talkshows zu Themen, wie Filmgeschichte und Zensur, hält aber auch immer wieder diverse Vorträge bei Filmveranstaltungen und an Universitäten.

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