Review: DER LETZTE EXORZISMUS

Veröffentlicht: 21. April 2012 in Film, Horror, Reviews
Schlagwörter:, ,

Der Letzte Exorzimus (USA 2010)

Regie: Daniel Stamm

Mit: Ashley Bell, Patrick Fabian, Louis Herthum, Iris Bahr

Freigabe: ab 16 – ungekürzt

Story: Der smarte und attraktive Erweckungsprediger Reverend Cotton Marcus ist sehr erfolgreich in seinem Job, dabei fehlt ihm immer öfter der wahre Glaube zu Gott und dem was er täglich tut. Er nutzt sein Schauspieltalent nicht nur für evangelikale Messen, sondern auch für lukrative Teufelsaustreibungen, bei denen er in mitreißenden Shows arme Gläubigerseelen von ihren vermeintlichen Dämonen befreit. Von einem TV-Team gefilmt, will er der Menschheit zeigen, dass es so etwas wie einen Exorzismus nicht gibt, aber irgendwie verläuft alles anders als geplant.

Review: Wer in filmischer Sicht an Exorzismus denkt, der kommt um den Klassiker Der Exorzist von 1974 wohl nicht herum. Abgesehen von den größtenteils bescheidenen Fortsetzungen zum Original, gibt es allerdings relativ wenig filmischen Stoff, der sich mit der Teufels- bzw. Dämonenaustreibung beschäftigt. Vor Der Letzte Exorzismus gab es lediglich Der Exorzismus der Emily Rose, wenn man diverse C-Movie mal zur Seite schiebt.

Regisseur Daniel Stamm hat für seinen Exorzisten-Beitrag den pseudodokumentarischen Wackelkamerastil gewählt, der einst The Blair Witch Project übernacht zu einem Erfolgshit machte. Entgegen meinen Erwartungen funktioniert dieser Stil auch hier zum großen Teil sehr gut, was aber nicht zuletzt an den glaubwürdig agierenden Darstellern, allen voran Ashley Bell, als Besessene, liegt.

Zu Beginn stellt uns die „Dokumentation“ also erstmal ausgiebig den Prediger vor, was durchaus Sinn macht, denn tatsächlich erscheint es selbst dem Zuschauer dadurch ziemlich logisch, warum das Filmteam den Geistlichen überhaupt begleitet und ständig filmt, was ja oft ein Manko an den Wackelkamera-Filmen darstellt.
Aber leider kommt der Film mit seinen knappen 80 Minuten auch erst sehr spät in Fahrt, was sich gegen Ende dann zu einer unnötigen Hektik entwickelt. Überhaupt stellt sich besonders gegen Ende die Frage, ob man sich nicht etwas zuviel der Übertreibung hingegeben hat.

Zwischen dem etwas zähen Beginn und dem leicht überspitzten Finale bekommt man jedoch eine gekonnt inszenierte Gruselmär geboten, die mit gut gesetzten Schockmomenten zu überzeugen weiss und durchaus einiges an Gänsehautpotenzial vorzuweisen hat. Schön zu sehen, dass auch heute Horrorfilme noch ohne größere Gewaltorgien funktionieren können.
An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass der Film von der FSK ab 16 Jahren freigegeben wurde. Die ab 18-Freigabe der deutschen DVD/BluRay ergibt sich lediglich aus dem Bonusmaterial.

Wertung 7,6/10


Hinterlasse einen Kommentar